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01.07.2015

Fahrturnier in Karlsminde - Berichte in der EZ

Fahrsport: Ästhetik und Action an der Ostsee - Vorbericht

Am Wochenende werden in Karlsminde bei Loose die Kreismeisterschaften im Fahren und die Landesmeisterschaften der Vierspänner ausgetragen. Mehr als 50 Gespanne werden dabei am Start sein.
Karlsminde | An diesem Wochenende kommen die Freunde des Fahrsport auf ihre Kosten. In diesem Jahr wird es in Karlsminde besonders interessant, da nicht nur die Kreismeisterschaften im Fahren ausgetragen werden, sondern auch die Landesmeisterschaften der Vierspänner.
Gestern begannen die Einsteiger-Prüfungen, die speziell für Beifahrer vorgesehen sind. Hier durften dann auch mal die an die Leinen, die sonst üblicherweise hinten auf der Kutsche ihren Platz haben. Heute sind die Gespanne in voller Schönheit zu sehen. In den Dressurprüfungen wird in klassischer Anspannung mit edlen Geschirren und noblen Dressurkutschen gefahren. Auch die Fahrer und Beifahrer unterliegen einem traditionellen Dresscode mit Zylinder und opulenten Hüten für die Damen. Ausschließlich den Sicherheitsaspekten unterliegt die Ausstattung der Gespanne am Sonntag, wenn diese in den Geländeprüfungen starten. Hier wird es rasant. Es geht um Fehler und Zeit durch die festen Hindernisse.
Mehr als 50 Gespanne werden in sechs Anspannungsarten an den Start gehen, vom Pony-Einspänner bis zu Pferde-Vierspänner. Interessant wird es auch, weil allein 13 Vierspänner ihre Teilnahme angemeldet haben. Es geht um die Landesmeisterschaft in dieser Disziplin. Aber auch die Kreismeister in allen Anspannungsarten werden ermittelt. Es verspricht somit ein hochkarätiges Turnier zu werden. Der Eintritt ist kostenlos

Jürgen Lamp siegt mit seinem Vierspänner Ponys / Robert Blender Landesmeister - EZ vom 29.06.15


Lokalmatador Blender holt den Sieg in der Kategorie Vierspänner Pferde Kl. M. Jürgen Lamp siegt mit seinem Vierspänner in der Kategorie Ponys.
Optimale Bedingungen und eine große Zuschauerkulisse bei den Kreis- und Landesmeisterschaften im Gespannfahren sorgten für eine hochkarätige und sehr gut besuchte Fahrsportveranstaltung auf dem Hof des Karlsminder Landwirts Peter Hoff. „Wir haben hier sehr guten Fahrsport in der Dressur und im Hindernisfahren gesehen“, freute sich der Looser Turnier- und Veranstaltungsleiter Robert Blender vom Reitsportverein Waabs-Langholz. Blender dankte vor allem dem ehrenamtlichen Organisationsteam sowie den Sponsoren. Parcourschef Hans-Helmut Lucht aus Laboe sorgte mit seinem Stab für einen anspruchsvoll und gut zu verfolgenden Umlauf. Sehr zum Gelingen der Landesmeisterschaften trug ebenfalls Stadionsprecher Helmut Seynsche aus Gummersbach bei, der als Moderator Publikum und Akteure mit Humor, Charme und Fachwissen auf dem Laufenden hielt.
Sowohl zur Dressur als auch zum Hindernisfahren (Kegelfahren) ist beim Fahrsportturnier „Schapptüüch“ mit Hut, Handschuhe und Schürze sowie zwei „Grooms“ (Beifahrern) bei den Vierspännern und ein Groom bei den Zweispännern vorgeschrieben. Eine Mischung aus Nostalgie und Moderne bietet ein Fahrsportturnier wie an diesem Wochenende auf der großzügigen Anlage in Karlsminde. Bei idealen Witterungsbedingungen gab es hervorragendem Fahrsport der Ein-, Zwei- und Vierspänner mit Kreis- und Landesmeisterschaft zu sehen. Sehr beeindruckt von der ausgezeichneten Atmosphäre zeigte sich auch der Präsident des Pferdesportverbands Schleswig-Holstein, Peter Medow. „Es ist hier alles wieder super. Ein fabelhaftes Turnier, auf einer zauberhaften Anlage vor Ort mit einer großen, fachkundigen Zuschauerkulisse. Ein tolles Geläuf, beste Atmosphäre, Karlsminde ist ja seit jeher immer Garant für guten Fahrsport“, sagte ein rundum begeisterter Landeschef.
Die Landesmeister werden nach drei absolvierten Disziplinen ermittelt. Nach der Dressur und dem Hindernisfahren in „Schapptüch“ an den ersten beiden Tagen schließt das Turnier mit der Geländeprüfung in legerer Kleidung ab. Mehr als 500 Zuschauer erlebten, wie der Lokalmatador Robert Blender in der Königsklasse der Vierspänner Pferde Kl. M sowohl den Titel des Landesmeisters als auch des Kreismeisters gewann. Nach einer fulminanten Aufholjagd bei den fünf schweren Prüfungen im Finale, die er alle mit Bestleitung absolvierte, verwies er seine Kontrahenten auf die Ränge. Bei den Vierspännern Ponys setzte sich erwartungsgemäß Jürgen Lamp (Probsteier RV Schönberg) mit seinen vier Shetties durch und wurde Landesmeister vor dem jungen (22) Rik Fisser (FV Gespannfahrer Steinburg).

Fulminanter Schlussspurt - EZ am 01.07.15

Mit höchster Geschwindigkeit verließ Robert Blender mit seinem Vierergespann sowie seinen Grooms (Beifahrerinnen) Nicole Merschjohann und Melanie Köster die letzte von fünf Schikanen beim Geschicklichkeitsfahren im Gelände und kam, begleitet vom Beifall der 500 Zuschauer, in neuer Rekordzeit ins Ziel. Würde das für den Gesamtsieg in der Königsklasse, „der Formel I im Fahrsport“, so Moderator Helmut Seynsche, noch reichen? Der bis dahin in der Gesamtwertung vor dem Lokalmatadoren rangierende Jan Tödt (Behrendorf) war verdrängt.
Doch nun hieß es für alle noch einmal bangen, denn die Führende, Sara-Franziska Schulz (Neuendeich), bildete im Gelände den Abschluss des Turniers. Während Blender fehlerfrei die fünf Prüfungen bewältigte, verlor die für den RV Rehagen startende Schulz am Hindernis vier, dem Wasserloch, viel Zeit und Punkte, und fiel so in der Gesamtwertung auf Rang zwei zurück. Damit wurde Robert Blender mit der Landes- und Kreismeisterschärpe geehrt und machte sich damit drei Tage nach seinem 59. Geburtstag selber das größte Geschenk. Es war der fünfte Landestitel in seiner über 30-jährigen Karriere, und ganz nebenbei fiel auch noch der Kreismeistertitel dabei ab. „Güstern weern mien Peer gor nich goot drop, so dat ik nich mehr dormit reken kunn, doch noch ganz vörn to lannen. Ümso mehr freu ik mi“, sagt Blender, dessen besonderer Dank Peter Hoff gilt, der seine „fantastische Anlage“ großzügig zur Verfügung stellte.

Bei den Vierspännern Pony gab es ein Generationenduell zwischen Jürgen Lamp (62; Probsteier RV Schönberg) und Rik Fisser (22), der von Sara Franziska Schulz trainiert wird. Beide Teams lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen, nachdem Lamp die Dressur für sich entschied und Fisser das anschließende Hindernisfahren (Kegelfahren) gewann. Auch im Gelände schnitt Fisser besser ab, doch Lamps Vorsprung reichte für den Gesamtsieg, der Landesmeisterschaft.